Bereits seit ca. 111 Jahren werden die Viskositätsklassen von der Society of Automotive Engineers (SAE) festgelegt. Eine Unterscheidung in sogenannte Sommer- und Winteröle ist historisch bedingt, da in den Anfängen des Automobils das Motoröl der Jahreszeit entsprechend gewechselt werden musste. Heutzutage sind Mehrbereichsöle gängig, die bei niedrigen sowie auch hohen Temperaturen über die notwendigen Eigenschaften verfügen. Lediglich beim Motorsport oder in extremen Wettersituationen wird weiterhin auf Einbereichsöle zurückgegriffen.
Wir erklären dir die Viskositätsklassen am Beispiel des gängigen Motoröls SAE 10W-40:
Der voranstehende Teil der Bezeichnung „10W“ bezieht sich auf die Fließeigenschaften des Motoröls im Niedrigtemperaturbereich und zeigt das Temperaturspektrum an, in dem das Öl die zum einwandfreien Pumpen benötigte Viskosität aufweist:
· SAE 0W: -40 °C
· SAE 5W: -35 °C
· SAE 10W: -30 °C
· SAE 15W: -25 °C
· SAE 20W: -20 °C
· SAE 25W: -15 °C
Der nachstehende Bezeichnungs-Bestandteil bezieht sich auf die Fließeigenschaften bei hohen Öltemperaturen, wobei 100°C als Bezugstemperatur gilt, obwohl das Öl im Motor auch in Ausnahmefällen 120 oder sogar 130°C erreichen kann:
· SAE 16: 5,6 bis 6,9 mm²/s
· SAE 20: 6,9 bis 9,3 mm²/s
· SAE 30: 9,3 bis 12,5 mm²/s
· SAE 40: 12,5 bis 16,3 mm²/s
· SAE 50: 16,3 bis 21,9 mm²/s
· SAE 60: ≥ 21,9 mm²/s
Die physikalischen Werte sind natürlich schwer zu fassen, daher kann grundsätzlich festgehalten werden: je höher der Wert, desto dickflüssiger das Motoröl bei hohen Öltemperaturen und dementsprechend besser die Schmierfähigkeit im Motor.