Motoröl Viskosität – erklärt & leicht verständlich
Die Viskosität beschreibt, wie dick- oder dünnflüssig ein Motoröl bei Kälte und Wärme ist. Die Angabe folgt dem Muster z. B. 5W-30.
Die wichtigsten Viskositätsklassen:
- 0W-20
Sehr dünnflüssig, ideal für moderne Motoren mit enger Fertigungstoleranz. Beste Kaltstarteigenschaften und Kraftstoffersparnis. - 0W-30 / 0W-40
Perfekt für sehr niedrige Temperaturen und hohe Motoranforderungen. Bietet hervorragende Schmierung auch im Winter. - 5W-30
Eine der am häufigsten genutzten Viskositäten. Perfekter Kompromiss aus Kaltstartschutz, Effizienz und hoher Belastbarkeit. - 5W-40
Beliebt bei leistungsstarken Motoren oder Fahrzeugen mit höherer Laufleistung – bietet zusätzlichen Schutz unter Hitze und Belastung. - 10W-40
Ideal für ältere Fahrzeuge oder Klassiker. Etwas dickflüssiger im Kaltstart, aber sehr stabil bei Erwärmung. - 15W-40
Häufig bei älteren Motoren zu finden. Hohe Scherstabilität und guter Schutz bei warmem Motor.
Je niedriger die Zahl vor dem „W“, desto besser ist das Startverhalten bei Kälte.
Je höher die zweite Zahl, desto stabiler ist das Öl unter Hitze und hoher Belastung.
Motorölarten – welches Öl passt zu deinem Fahrzeug?
Wir empfehlen dir die Angabe deines Fahrzeugs auf Retromotion, um die Kompatibilität direkt angezeigt zu bekommen. Neben den Herstellerfreigaben kann man ansonsten folgendes verallgemeinern:
- Synthetisches Motoröl
Für moderne Motoren, hohe Belastungen, sportliche Fahrweise. Beste Schutzwirkung. - Teilsynthetisches Motoröl
Guter Mittelweg – geeignet für viele Alltagsfahrzeuge und Youngtimer. - Mineralisches Motoröl
Ideal für ältere Fahrzeuge oder Motoren, die explizit dickere Öle benötigen. - Longlife-Öl
Für Fahrzeuge mit verlängerten Wartungsintervallen (bis 30.000 km – je Hersteller).
Wichtige Spezifikationen – ACEA, API & Herstellerfreigaben
Damit dein Motoröl optimal funktioniert, musst du auf die passende Norm achten. Die wichtigsten Standards:
ACEA-Spezifikationen (Europa)
- ACEA A1/A5 & C1/C2
Dünnflüssige, kraftstoffsparende Low-SAPs Öle – ideal für moderne Motoren. - ACEA C3
Sehr beliebt bei europäischen Fahrzeugen. Hoher Schutz, ideal für Dieselpartikelfilter. - ACEA C4
Spezielle Low-SAPs Öle für Renault und weitere Hersteller. - ACEA A3/B4
Klassische Spezifikation für viele Benzin- und Dieselmotoren mit robuster Schmierwirkung.
API-Spezifikationen (Amerika)
- API SP
Aktueller Top-Standard – maximale Oxidationsstabilität & Motorschutz. - API SN / SM
Für viele moderne Motoren geeignet. - API CK-4 / CJ-4
Für starke Diesel-Motoren & Nutzfahrzeuge.
Herstellerfreigaben (OEM)
Viele Hersteller verlangen bestimmte Freigaben:
- VW 504.00 / 507.00 – Longlife Öle für VW, Audi, Seat, Skoda
- MB 229.3 / 229.5 / 229.51 – Mercedes-Benz Spezifikationen
- BMW Longlife-04 – Für BMW Fahrzeuge mit Partikelfilter
- Ford WSS-M2C913-D / 948-B – Für bestimmte EcoBoost Motoren
- Renault RN0700 / RN0710 – Für moderne Renault-Benzin- & Dieselmodelle
Auch LIQUI MOLY bietet passende Öle mit geprüften Freigaben für viele Hersteller – ideal für ein breites Fahrzeugspektrum.
Unterschiedliche Eigenschaften der Motorenöle
Ein Motoröl auf Mineralölbasis wird durch Destillieren und Raffinieren aus Erdöl hergestellt und dabei die nicht gebrauchten Bestandteile entfernt. Die Herstellung ist unkompliziert und daher auch günstiger. Bei synthetischem Motoröl wird das Motoröl durch chemische Prozesse aus Erdöl oder auch Erdgas gewonnen und durchläuft bei der Herstellung deutlich mehr Verarbeitungsschritte. Bereits bei der Produktion werden bei Motorölen auf Mineralölbasis ca. 15 % Additive beigemischt, bei (teil-)synthetischen Motorölen liegt der Wert bei ca. 30 %.
Die Anforderungen an ein Motoröl für das Auto steigen stetig: es muss nicht nur schmieren und kühlen, sondern auch hohe Temperaturen aushalten und dazu noch den Motor des PKW reinigen, besonders von Verbrennungsrückständen, Säuren, Treibstoffpartikeln und Abrieb. Außerdem ist eine schützende Wirkung vor Korrosion wichtig für eine Langlebigkeit der Motorbestandteile im Auto. Erzielt wird diese Wirkung durch Additive, die dem Motoröl bei der Produktion beigemischt werden. Additive können aber auch selbst dem Motoröl des Fahrzeugs beigemischt werden.
Der Vorteil bei synthetischem Motoröl liegt in der Möglichkeit des Herstellers, auch ohne Additive dem Öl besondere Eigenschaften zu verleihen, so verfügt synthetisches Motoröl über bessere Kaltstarteigenschaften, bessere Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen, bessere Energie- und Kosteneffizienz sowie bessere thermische Stabilität und Oxidation-Resistenz. Die besseren Viskositätseigenschaften tragen auch zu einem verbesserten Schutz des Motors im Fahrzeug bei. Der einzige Nachteil in synthetischen Motorölen liegt im höheren Anschaffungspreis, der jedoch durch eine längere Lebensdauer des Motors und längere Ölwechselintervalle ausgeglichen wird.
Sehr dünnflüssige Öle, kombiniert mit hochwertigen Additiven, ergeben sogenannte Leichtlauföle. Dabei kann trotz niedriger Viskosität (also ein sehr flüssiger Zustand) eine ausreichende Schmierstoffversorgung des Motors gewährleistet werden. Zweck hierfür ist das Sparen von Energie (Kraftstoff) bei der Benutzung des PKW durch weniger Reibung. Allerdings sind diese Motoröle nicht für jeden Motor geeignet. Es sollte vorher also unbedingt überprüft werden, ob das Öl zur Benutzung in Deinem Auto freigegeben ist.
Das Longlife-Öl ist ein synthetisches Leichtlauföl und speziell bei modernen Fahrzeugen mit computergesteuertem Longlife-Service anzuwenden. Es darf niemals mit anderen Ölen gemischt werden und ist lediglich für den Gebrauch in ebenjenen Fahrzeugen geeignet!
Die Viskosität eines Motoröls ist zweckbestimmend: Dünnflüssige Öle mit geringer Viskosität sind sehr schnell in allen wichtigen Bereichen des Motors angekommen, dickflüssiges Motoröl mit einer hohen Viskosität verteilt sich zwar langsamer, verfügt aber über eine stärkere Schmierwirkung. Um herauszufinden, welches das richtige Motoröl, bzw. Viskosität, für Deinen PKW ist, welche Additive den Kraftstoffverbrauch und CO₂-Ausstoß Deines Autos verringern und dabei den Geldbeutel und den Motor schonen sowie die Langlebigkeit gewährleisten, kannst Du in unserem Artikel Motoröl und Additive – Was braucht mein Auto? bequem nachlesen.